Du holst dein Kind ab.
Den ganzen Tag lief scheinbar alles gut. Die Erzieherin/Lehrerin sagt, es habe toll mitgemacht.
Doch kaum sieht es dich – oder spätestens zuhause – fangen die Tränen an.
Oder es wird wütend. Oder wirft sich auf den Boden.
Vielleicht schießt dir dann durch den Kopf:
„Was habe ich falsch gemacht?“
„Warum passiert das immer bei mir?“
Die Antwort ist: Es gibt dafür sogar einen Namen: After School Restraint Collapse. Das heißt so viel wie: Sich nach der Schule emotional "fallen lassen".
Was steckt dahinter?
Kinder halten den ganzen Tag zusammen. Sie funktionieren, sie kooperieren, sie passen sich an.
Und wenn sie bei dir sind, fällt alles ab. Weil sie bei dir sicher sind.
Das bedeutet: Die großen Gefühle kommen raus – manchmal Tränen, manchmal Wutanfälle, manchmal Rückzug.
Es geht also nicht darum, dass du etwas falsch machst.
Es zeigt vielmehr, dass dein Kind dich als sicheren Hafen sieht.
Kurzer Gedanke dazu: Wer kann schon so lange kooperieren und so viel zusammenhalten? Eigentlich nur Roboter.
Und was passiert danach?
Nach so einem Gefühlssturm geht es darum, wahrzunehmen, was dein Kind gerade wirklich braucht.
Manchmal ist das Ruhe, Bewegung, ein nährreiches Essen, ein Moment draußen, Nähe oder Abstand.
Die Herausforderung: Im Alltag zu spüren, wo dein Kind steht und was jetzt helfen könnte. Je öfter du dein Kind erlebt hast, desto besser kannst du dann passende Anker nach der Schule aufstellen.
Hast du gemerkt, dass dein Kind viel Verbindung, nährreiches Essen und dann Zeit alleine braucht? Dann kannst du genau hierfür langfristig Anker nach der Schule setzen.
Beispiel: Nach der Schule steht als erstes gemeinsam Quality-Time an (Kuscheln, Buch lesen, Kastaniensuchen, eine Runde schaukeln o.ä.), dann Essen und vor den Hausaufgaben noch einen (Zeit-)Raum, wo das Kind alleine ungestört spielen kann.
Wie erkenne ich, was mein Kind braucht?
Genau dafür haben wir unsere Gefühls- und Bedürfnis-Poster (die Kindertankstelle) entwickelt.
Sie geben dir und deinem Kind Orientierung:
- In welchem Stress-Zustand steckt dein Kind gerade?
- Welche Gefühle sind da?
- Welche Bedürfnisse brauchen jetzt mehr Aufmerksamkeit?
- Welche „Helfer“ können jetzt unterstützen: Bewegung, Kopfhörer, Zeichnen, Kneten, Kreativität, Nähe…
So entsteht ein gemeinsamer Blick auf das, was wirklich los ist und es eröffnet euch eine neue Tür, um ins Gespräch und ins Handeln zu kommen. Du hast damit immer Bilder parat, um Angebote zu machen oder um dein Kind wählen zu lassen.
Darum ist die Kindertankstelle so hilfreich
- ✔️ macht die Nachmittagsübergänge transparenter
- ✔️ gibt Kindern eine Sprache für Stressreaktionen, Gefühle und Bedürfnisse
- ✔️ unterstützt Eltern, schneller zu verstehen, was gerade dran ist
- ✔️ entlastet, weil man nicht im Dunkeln tappt
👉 Hier kannst du dir die Kindertankstelle Poster-Sets holen:
Kindertankstelle Poster-Sets
Und falls du lieber hören und sehen möchtest, statt zu lesen:
In unserem YouTube-Video erklären wir genau, was hinter dem After School Restraint Collapse steckt und wie du die Situation einordnen kannst:
💡 Dein Kind darf bei dir loslassen. Mit der Kindertankstelle findest du leichter heraus, was es gerade auftanken lässt.
Du hast sicherlich bereits bemerkt, dass du selbst Nachtank brauchst, um deinem Kind emotional Halt zu schenken. Hierfür gibt es auch die ElternTankstelle.
Diese findest du entweder über diesen Link einzeln: